Laut einer aktuellen Google-Analyse vom Geschäftsführer der amerikanischen Online-Marketing-Agentur Stone Temple - Eric Enge - ist der Anteil Googles der „Rich Answers“ in letzter Zeit erheblich gestiegen.
Kurzgesagt ist eine „Rich Answer“ nichts anderes als eine direkte Antwort Googles auf die vom User gestellte Frage, die erscheint ohne auf weitere Webseiten klicken zu müssen.
Bei der Google One Box handelt es sich dahingegen um eine separate Anzeigenbox innerhalb der organischen Suchergebnisliste in welcher Ergebnisse zu einem Suchbegriff passend kompiliert werden. Hierfür benutzt die One Box Suchtreffer der Universal Search.
19,5% direkt über eine Google „Rich Answer“
In den von Eric Enge 850.000 gestellten Suchanfragen wurden ganze 19,5% direkt über eine Google „Rich Answer“ oder in Form einer One Box beantwortet. Die durchgeführte Analyse stützt sich dabei lediglich auf US-Suchergebnisse. Hierbei teilt der Geschäftsführer von Stone Temple das Set aus 850.000 Suchanfragen in folgende drei Bereiche auf: Google Autocomplete, Bing Suggest, sowie ein manuell zusammengestelltes Keywordset (aus Short- und Longtail-Keywords).
Genaugenommen bedeutet das, dass Google das bisherigen Geschäftsmodell damit offiziell geändert hat: Statt alles Wissen der Welt zu sammeln und dieses verfügbar zu machen, geht es nun vor allem darum, das gesammelte Wissen sinnvoll zu nutzen und es durch beigefügte Werbung zu vergolden.
Für Webseiten-Betreiber heißt das wiederum wichtigen Traffic ihrer Webseiten zu verlieren. Schon bevor potentielle Clicks auf die Webseiten gelangen können, fängt Google die Customer über intelligente „Rich Answers“ schon unmittelbar vor dem Click ab. Noch „schlimmer“ für Werbebetreibende ist jedoch, dass Google diesbezüglich juristisch gesehen absolut nicht belangt werden kann. Denn, ebenso wie jeder andere Publisher, hat die revolutionierte „Findmaschine“ Google das Recht, gewisse Informationen zu veröffentlichen und diese weltweit zu verbreiten.
Auf den Punkt gebracht bedeutet das nichts anderes, als dass Google das aggregierte Wissen anderer lediglich für eigenen Vorteile zu nutzen scheint und somit möglicherweise einige Wettbewerber von der Bildfläche verdrängt.